Samstag, 16. April 2016

Thay Phap Nhat über Verantwortung, Liebe und Nicht-Angst

Der verlorene Schlüssel – Verantwortung übernehmen

Wenn wir genügende Handlung vollziehen wollen, dann müssen wir Verantwortung übernehmen. Normalerweise übernehmen wir unsere eigene Verantwortung nicht, deshalb können wir nicht zu unserer Wurzel zurückkehren und unser eigenes Potenzial in unserem Leben entdecken. Weil wir nicht die ganze Verantwortung übernehmen für alles das, was uns zugetragen wird, entwickeln wir die Tendenz, andere Menschen zu beschuldigen. Wenn wir immerzu andere Menschen beschuldigen, dann wird unsere Weisheit allmählich verdunsten. Wenn wir jemanden beschuldigen, dann bedeutet das, dass wir wütend werden, oder wir akzeptieren nicht, was auch immer in diesem gegenwärtigen Moment geschieht. Und wenn wir wütend werden, dann wird unsere Intelligenz ausgeschaltet. In diesem Zustand können wir nicht mehr intelligent mit der Situation umgehen. Obwohl wir denken, dass wir die Situation verbessern wollen, machen wir es nur noch schlimmer, weil unsere Intelligenz ausgeschaltet ist. Wenn wir also wütend werden, dann ist es wichtig, dass wir uns daran erinnern, dass in diesem Zustand unsere Intelligenz nicht funktioniert. Wenn wir in einer intelligenten Weise handeln wollen, dann müssen wir warten, bis der Sturm das Ärgers vorübergezogen ist.

Achtsamkeitstag am 7. Mai in Norderstedt (bei Hamburg)


Montag, 4. April 2016

Frieden in mir, Frieden in der Welt - aus dem Dharma Vortrag vom 6. Februar in Hamburg





Thay Phap Nhat

Es gibt eine Geschichte, die sich vor mehreren Jahrtausenden zugetragen haben soll. Die Oberfläche der Erde war damals von Dornen und scharfen Steinen übersäht, und die Menschen haben sich beim Gehen oft die Füße an den Dornen verletzt. Der König, der zu jener Zeit regierte, wollte seine Volk beschützen, und bat daher mehrere weise Männer, in seinen Palast zu kommen, um eine Lösung für das Problem zu finden. Einer der weisen Männer schlug vor, dass man die gesamte Erde mit Teppich auslegen könnte, sodass die Dornen und Steine davon verdeckt sind. Die anderen weisen Männer fanden diese Idee sehr gut, denn sie würde tatsächlich alle Menschen vor Verletzungen an den Füßen beschützen. Allerdings schien es unmöglich, diese Idee in die Tat umzusetzen, da man dafür Unmengen an Teppich gebräucht hätte. So machte einer der weisen Männer einen anderen Vorschlag: Man könnte jedem Menschen ein paar Schuhe geben. Auf diese Weise wären die Dornen zwar nicht beseitigt, sie wären immer noch da, aber die Menschen wären durch ihre Schuhe vor Verletzungen beschützt. Der König stimmte dem Vorschlag zu, und so wurde es denn auch gemacht.