Am 3. Januar 2017 fand die erste Zeremonie in der neu eingeweihten Meditationshalle "Leuchtende Stille" in Finsterwalde statt. Wir waren sehr erfreut, dass so viele Freunde des Zentrums gekommen sind, um mit ihrer Präsenz die Neujahrszeremonie zu unterstützen. Auf diese Weise konnten wir eine starke kollektive Energie der Achtsamkeit und der Konzentration beim Chanten generieren. Das Neujahrsgebet wurde in drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Vietnamesisch) gelesen. Damit haben wir das neue Jahr willkommen geheißen, und zugleich konnten wir Leiden aus dem alten Jahr transformieren. Danach waren wir eingeladen, im Stillen unsere Wünsche für das neue Jahr zu formulieren und diese anschließend mit dem Verbrennen der Gebetstexte in das Universum zu schicken. Im Anschluss an die Zeremonie haben wir den Abend mit Liedern und freudigen Gesprächen ausklingen lassen.
Text des Neujahrsgebets:
Neujahrsgebet
zu Buddha und zu all unseren Vorfahren im Jahr 2017
Lieber
Buddha! Liebe spirituellen und genetischen Vorfahren!
Heute
ist … Die Dharma Light Sangha ist hier in der Silent Illumination
Meditationshalle versammelt, um gemeinsam für das neue Jahr zu
beten. In diesem schönen und heiligen Moment, dem Beginn des neuen
Jahres, versammeln wir uns hier als eine spirituelle Familie, und
senden dem Buddha und allen geliebten spirituellen und genetischen
Vorfahren unsere besten Wünsche.
Lieber
verehrter Buddha, geliebte Vorfahren! Wir bereuen all unser
geistiges, verbales und physisches Fehlverhalten, dass wir im
vergangenen Jahr getan haben. Vielleicht haben wir nicht gut
praktiziert, oder wir hatten nicht genügend Kraft der Achtsamkeit
und Konzentration, sodass unsere Worte und unser Handeln anderen
Schmerzen und Leiden gebracht hat. Heute, am ersten Tag des neuen
Jahres, möchten wir Reue zeigen.
Wir
erkennen, dass wir die Fortführung des verehrten Buddhas sind, der
das materialistische Leben aufgegeben hat. Der Buddha hat das
Verlangen nach Reichtum, Sex, Ruhm, Essen, Trinken und Schlafen
aufgegeben, um nach der Wahrheit zu suchen, zur Wahrheit zu gelangen
und vollkommen frei zu werden mit der ganzen Kraft des Mitgefühls,
der Weisheit und des Mutes. Als Buddhas Schüler sind wir willens,
dem gleichen Weg zu folgen, unser Herz dem Wachstum des Mitgefühls,
der Weisheit und des Mutes zu widmen.Wir sind willens, Achtsamkeit
beim Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen zu praktizieren.
Wir
erkennen, dass wenn wir in Frieden und Freude leben, die Vorfahren
und Lehrer in uns ebenfalls in Frieden und Freude leben werden. Diese
Praxis ist ein Weg, unsere Dankbarkeit gegenüber dem Buddha und
gegenüber unseren Vorfahren zu zeigen.
Lieber
verehrter Buddha, geliebte Vorfahren! Wir erkennen, dass in jeder
einzelnen Zelle unseres Körpers unsere Eltern, Großeltern, unsere
Vorfahren und unsere Kinder präsent sind. Deshalb wissen wir, dass
indem wir praktizieren das Leiden, die Gewalt und den Hass in uns zu
transformieren, wir gleichzeitig auch für unsere Vorfahren und für
unsere Kinder praktizieren.
Wir
erkennen, dass Leiden und Glück reinkarnieren. Von heute an wollen
wir praktizieren, die Reinkarnation des Leidens zu transformieren und
zu beenden, und Frieden, Güte und Toleranz für die Zukunft zu
bringen. Wir erkennen, dass wenn wir dies tun können, unsere
Vorfahren glücklich sein werden und unsere Kinder in Glückseligkeit
leben werden.
Lieber
verehrter Buddha, geliebte spirituelle und genetische Vorfahren, wir
erkennen, dass all unsere Vorfahren existierende Wesen sind, und
Mutter Erde ist unser nächster Vorfahr. Mutter Erde ist mit uns seit
zahllosen Lebzeiten. Wir und alle anderen Wesen wurden von Mutter
Erde geboren und werden eines Tages wieder zu ihr zurückkehren. Weil
es uns an Weisheit und Verstehen mangelte, waren wir uns dessen nicht
bewusst. Wir haben Mutter Erde wehgetan, indem wir die Umwelt
zerstört haben und die natürlichen Ressourcen ausgebeutet haben.
Wir haben Mutter Erde wehgetan, indem wir Nuklearwaffen getestet
haben. Wir haben den Wäldern und der Natur wehgetan um unser
Verlangen zu befriedigen. Wir waren uns nicht bewusst, dass indem wir
andere Spezien, andere Lebewesen und Menschen verletzen, wir
gleichzeitig uns selbst verletzen. Wir sind wie eine Eintagsfliege,
die mit dem Kopf in das Feuer der Gier, des Verlangens und der
Täuschung fliegt, um von dem Leiden verbrannt zu werden, und wir
wissen nicht dass wenn wir sterben, wir außer unserem Karma nichts
mit uns werden nehmen können.
Lieber
verehrter Buddha, liebe spirituellen und genetischen Vorfahren! Wir
möchten unsere Reue zeigen für all unsere Fehler, und wir
versprechen, dass wir von jetzt an in Bewusstheit leben werden. Wir
versprechen, dass wir praktizieren werden, uns selbst und alle
Lebewesen nicht mehr zu verletzen.
Thay
Phap Nhat
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